Wildwasser Würzburg e.V. vertritt grundsätzlich die Haltung, dass der Schutz Betroffener Vorrang vor den Rechten sexuell übergriffiger Menschen haben sollte. Im Sinne von „Kein Raum für Missbrauch“ (UBSKM) und der entsprechenden Übernahme von Verantwortung sollten Institutionen, an denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten, für diese möglichst sichere Orte sein.
In verschiedenen Medien wird aktuell über die Anwesenheit des wegen sexuellen Missbrauchs an Schutzbefohlenen verurteilten ehemaligen Schwimmtrainers Stefan Lurz auf dem Gelände des SV 05 in Würzburg berichtet.
Über seinen Präsidenten entsteht der Eindruck, der renommierte Würzburger Verein positioniere sich so, dass die Rechte und die Beschäftigung des verurteilten Ex-Trainers wichtiger sind als der Schutz der betroffenen Schwimmerinnen. Wir vermissen eine Sensibilität und eine klare Haltung für die Bedürfnisse von anvertrauten jungen Menschen, die dort nachhaltig geschädigt wurden.
Selbst wenn Herr Lurz sich an die Auflagen hält, müssen die Schwimmerinnen stets damit rechnen, dem zu begegnen, der sie geschädigt hat, seinen Blicken ausgeliefert zu sein, an die Ereignisse erinnert zu werden, sich dort nicht sicher und geschützt zu fühlen. Den betroffenen Schwimmerinnen und anderen, die eine entsprechende Verantwortungsübernahme des Vereins für Kinder und Jugendliche erwarten, wird es nicht mehr möglich sein, das Bad zu betreten.
Vom SV 05 würden wir uns deutliche Signale des Respekts für die Folgen der sexuellen Gewalt bei den Betroffenen wünschen sowie eine Aufarbeitung der Geschehnisse mit entsprechender Verantwortungsübernahme – um zukünftig sexualisierte Gewalt im Adami Bad zu verhindern.