Prävention

Wissen macht stark

Wir möchten Sie auf dieser Seite darüber informieren, was Sie vorbeugend tun können, damit Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt besser geschützt sind.

Die Verantwortung für den Schutz des Mädchens oder des Jungen kann jedoch nicht bei dem Kind allein liegen Denn kein Kind kann sich alleine schützen, wenn ein Erwachsener oder eine Erwachsene beabsichtigt, es sexuell zu missbrauchen.

Die Verantwortung für den Schutz von Mädchen und Jungen vor sexuellen Übergriffen muss die Gesellschaft, müssen Erwachsene tragen. Diese müssen sich aktiv für die Belange und Bedürfnisse von Kindern einsetzen. Als ErwachseneR sind Sie dazu aufgefordert, Grenzüberschreitungen Mädchen und Jungen gegenüber wahrzunehmen und Kinder in ihrem Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung und ihr Recht auf Achtung vor ihrer Person zu unterstützen.

Die Verantwortung für die sexualisierte Gewalthandlung trägt alleinig der Täter oder die Täterin. Erwachsene, wie auch ältere Jugendliche wissen, dass sie Kindern keine sexuelle Gewalt antun dürfen und müssen die volle Verantwortung für ihre Handlung tragen.

Die Verantwortung für den Schutz von Mädchen und Jungen vor sexualisierter Gewalt trägt weiterhin die Sozialpolitik, indem sie gezielt Initiativen und Kampagnen finanziert und unterstützt, die die Öffentlichkeit aufklärt.

Der beste präventive Schutz vor sexuellen Übergriffen ist die Erziehung zu einem starken, selbstbewussten Mädchen oder Jungen. Diese können sich nicht nur besser gegenüber Übergriffen Erwachsener oder älterer Jugendlicher verhalten sondern lernen ebenfalls, die Grenzen anderer zu respektieren. Diese Erziehung versucht, das Mädchen/ den Jungen darin zu stärken, eigene Bedürfnisse und Gefühle wahr zu nehmen und zu äußern, im Rahmen der größten möglichen Selbstbestimmung JA oder NEIN zu sagen und vertrauensvolle Beziehungen zu Erwachsenen aufzubauen, die eine autonome Entwicklung zulassen. Ein selbstbewusstes, willensstarkes Kind kann für Eltern zur Herausforderung werden, weil es nicht einfach „gehorcht“, wenn Eltern etwas sagen, sondern vieles hinterfragt. Genau das kann jedoch zu einem wirksamen Schutz für Kinder vor sexuellen Übergriffen werden. In der geschlechtsspezifischen Erziehung bedeutet dies, Mädchen tendenziell eher darin zu bestärken, sich mehr zuzutrauen und sich abzugrenzen, wohingegen Jungen tendenziell mehr Unterstützung darin benötigen, ihre Gefühle zeigen zu können und die Grenzen anderer zu respektieren.

Für gezielte Handlungsschritte, die Sie in der Erziehung zum Schutz vor sexueller Gewalt gehen können, möchten wir Ihnen einige Präventionsbausteinenennen, die darauf abzielen, Kinder in ihrer Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu stärken.

„Es gibt schöne und blöde Gefühle. Sie gehören zu Dir und können Dir sagen, was Du gut findest und was nicht.“

Selbstbewusstsein stärken Selbstwahrnehmung stärken


„Kinder dürfen NEIN sagen. Wenn jemand etwas mit Dir macht, was Dir nicht gefällt, darfst Du Dich wehren.“

eigene Grenzen wahrnehmen und vertreten Selbstbewusstsein stärken


„Dein Körper gehört Dir. Wo gefällt es Dir, wenn jemand Dich anfasst und wo nicht? Dein Körper ist es wert, dass Du ihn schützt. Und: ein Kuss ist kein Muss!“

Körperwahrnehmung stärken Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühle stärken


„Gute Geheimnisse – schlechte Geheimnisse. Die Geheimnisse, die Dir ein blödes Gefühl machen, darfst Du weiter erzählen.“ Hintergrund: Bei sexuellem Missbrauch zwingt der/die TäterIn das Kind zur Geheimhaltung.

Erlaubnis geben zum Hilfe holen: „Du darfst darüber reden“


„Was möchtest Du über Sexualität wissen? Welche Worte kennst Du für Deine Geschlechtsteile?“ Hintergrund: TäterInnen machen sich Unwissenheit und Neugierde von Kindern zu nutze.

Worte für sexuelle Handlungen kennen lernen, um der Neugierde gerecht zu werden und sich mitteilen zu können.


Sexueller Missbrauch und sich Hilfe holen. „Wenn ein Erwachsener Dich zum Beispiel am Po oder an der Vulva berührt und Du willst das nicht, darfst Du sofort bei einem Erwachsenen Hilfe holen, dem Du vertraust.“

Sicherheit und Handlungsmöglichkeiten kennen lernen, wenn etwas Schlimmes geschieht.

Zu einer Erziehung zur körperlichen und sexuellen Selbstbestimmung gehört altersgemäße sexuelle Aufklärung. Kinder brauchen zum Einen frühzeitig Worte auch für ihre Geschlechtsteile, um benennen zu können, was geschieht und zum Anderen Kenntnis darüber, welche Bereiche besonders intim sind. Erwachsene oder ältere Jugendliche wie auch Gleichaltrige dürfen nicht einfach an den Penis oder die Scheide fassen, wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn damit nicht einverstanden ist.

Sprechen Sie mit Mädchen und Jungen über mögliche Verhaltensweisen von Erwachsenen oder älteren Jugendlichen. Unter den genannten Seiten finden Sie Texte, die Ihnen ein Beispiel geben können, wie Sie mit Kindern über sexuelle Gewalt sprechen können. Diese Seite beinhaltet die wichtigsten Themen, über die Ihre Tochter oder Ihr Sohn Sicherheit benötigt, um Gefahren erkennen und sich Hilfe holen zu können.

Benennen Sie dazu mögliche Gefühle und Empfindungen. Kinder können sich dann besser auf ihre eigene Wahrnehmung verlassen. Sprechen Sie mit ihm, dass sich Erwachsene auch verändern können. „Der ist vielleicht erst nett zu dir, aber dann will er vielleicht, dass du seinen Penis anguckst“. Dabei geht es nicht darum, Kindern Angst zu machen, sondern ihnen altersgemäß Informationen über mögliche Handlungen Erwachsener zu geben.
Wenn Sie mit jugendlichen Mädchen sprechen möchten, können Sie sich auf folgender Seite informieren: Jugendliche

Bevor Sie mit Kindern ins Gespräch einsteigen, möchten Sie vermutlich selbst möglichst viele Informationen zum Thema Sexuelle Gewalt. Je mehr Sie sich selbst Fakten und Wissen aneignen, umso besser werden Sie zum Schutz von Kindern beitragen können. Das Wissen darum, dass Täter zielgerichtet und geplant vorgehen, ermöglicht Ihnen selbst, zielgerichtet präventiv zu handeln.

Informationen über geeignete Broschüren und Bücher zum Thema Prävention für Kinder verschiedener Altersgruppen oder für Sie selbst finden Sie unter der Seite Broschüren und Bücher.

Sexueller Gewalt im Internet vorbeugen

Viele Kinder und Jugendliche surfen und chatten im Internet. Täter und organisierte Täterkreise nutzen dieses anonyme Medium, sich als gleichaltrige „Freunde“ auszugeben.

Gezielt kommunizieren sie mit dem Kind oder Jugendlichen, so dass rasch Vertrauen entsteht. Oft werden dann intime Fragen im sexuellen Bereich gestellt, die ein Mädchen/ ein Junge im virtuellen Bereich beantwortet, obwohl die Fragen Schamgrenzen berühren. Für Kinder/ Jugendliche sind dies oft schwer einschätzbare Kontakte, hinter denen zunächst kein wirklicher Mensch zu stehen scheint.

Täter versuchen meist, ein persönliches Zusammentreffen zu arrangieren. Bei diesen Treffen kann es dann zu sexuellen Gewalthandlungen kommen.

Sprechen Sie mit älteren Kindern und Jugendlichen, die sich in Chats und im Internet bewegen über diese möglichen Gefahren und informieren Sie sich, in welchen Chaträumen Ihr Kind sich bewegt.

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Für Fortbildungsveranstaltungen und Elternabende berechnen wir ein Honorar.

Für Anfragen aus diesem Bereich nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.



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