Stellungnahme zu ritueller organisierter Gewalt

Auch wenn viele Menschen die Tatsache nicht ertragen können: Es gibt auch in Deutschland Organisationen, die systematisch körperliche und seelische Gewalt ausüben, um Kinder sexuell gefügig zu machen. Einige benutzen zur Rechtfertigung ihrer Taten eine Weltanschauung – dies wird als rituelle Gewalt bezeichnet. In den entsprechenden Täternetzwerken werden Kinder jeden Alters brutal gefoltert. Für die produzierten Bilder gibt es im Darknet eine große Nachfrage. In diesem Geschäft werden Milliarden umgesetzt. Dies decken polizeiliche Ermittlungen in den letzten Jahren immer mehr auf.

Was Klientinnen schildern, übersteigt das Vorstellbare. Manche lernten als Kinder, Männern, die viel Geld dafür bezahlen, gefügig zu sein. Die Folgen zeigen sich z.B. darin, dass sich gefolterte und extrem gequälte Menschen in mehrere Teilpersönlichkeiten aufspalten, um zu überleben. Die dissoziative Identitätsstörung ist von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt und wird international diagnostiziert.

Die fachliche Begleitung nach Gewalterfahrungen gibt keine Inhalte vor. Beraterinnen bei Wildwasser Würzburg e.V. nehmen die Äußerungen der Betroffenen ernst und unterstützen die Frauen auf ihrem Weg in ein Leben ohne Gewalt. Die Gewalterfahrungen, die die Frauen schildern, erachten wir zumeist als glaubhaft.

Eine Vorgehensweise wie im SPIEGEL 11/23 dargestellt, bei der Klientinnen entsprechende Inhalte suggeriert werden, halten wir für fachlich falsch und ethisch verwerflich.

Im Rahmen des Bundesinnovationsprojekts 2021/22 kooperierten wir mit Fachleuten, die zum Thema rituelle organisierte Gewalt arbeiten und forschen. Wir lernten kompetente, seriöse und wissenschaftlich korrekt arbeitende Kolleg*innen aus verschiedenen Fachgebieten kennen. Sie haben es sich mit uns zur Aufgabe gemacht, Betroffene zu hören, sie nicht alleine zu lassen und in menschliche Abgründe zu schauen, die andere nicht sehen möchten.

Frauen, die den beschriebenen Täterkreisen ausgeliefert sind, brauchen weiterhin unsere Solidarität und das Benennen des Unsagbaren.



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